Am 4. April ist Ferry Ahrlé im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main verstorben. Ahrlé machte sich national und international einen Namen als Maler, Zeichner und Autor. Bis kurz vor seinem Tod schuf er zahlreiche Werke, darunter ein großformatiges Wandgemälde für das Leipziger Restaurant „Augustiner“, das im März des Jahres eröffnet wurde. Der hochdekorierte Künstler, der u.a. mit dem „Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“ (1985), der „Goethe-Plakette“ der Stadt Frankfurt am Main (2004) und dem „Hessischem Verdienstorden“ (2014) ausgezeichnet worden ist, zählt zu den renommiertesten Künstlern Deutschlands. Ahrlé hatte ein großes Herz für Kinder und bleibt beim Trifels Verlag unvergessen. Der Künstler übernahm neun Jahre lang die künstlerische Leitung der Jury des Trifels Kindermalwettbewerbs.
Die meisten seiner national und international geschätzten Werke, darunter auch zahlreiche Porträts bedeutender Persönlichkeiten, befinden sich in privatem und staatlichem Besitz. In den 50er Jahren schuf er im Auftrag der Constantin Film AG Filmplakate zu Filmen von Fellini, Bergmann, Buñuel, Truffaut und Polanski. In den 60er Jahren lebte und arbeitete er in Paris und widmete sich Stadtlandschaften und Architektur. 1965 kehrte er nach Frankfurt am Main zurück.
Weitere Werke entstanden wie etwa der Zyklus „Gemalte Musik“, eine malerische Interpretation bedeutender Musikwerke der Klassik. Auch im Fernsehen war Ferry Ahrlé präsent. Er schrieb die Drehbücher von Serien wie „Da sind sie wieder“ oder „Galerie der Straße“ und trat auch selbst in vielen Rollen vor die Kamera. In seiner TV-Serie „Sehr ähnlich, wer soll‘s denn sein“, interviewte er unter anderem Maria Schell, Erika Pluhar, Johannes Heesters und Yehudi Menuhin und fertigte während der Interviews Portraitzeichnungen seiner Gäste an.
Es folgten Werk-Zyklen zum Leben und Werk von E.T.A. Hoffmann und zu Gedichten von Johann Wolfgang Goethe, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz. Zudem war Ferry Ahrlé als Buchautor tätig und veröffentlichte zahlreiche Publikationen. Im Jahr 2014 erschien die Biografie „Jahre wie Tage“ mit einem Vorwort seines Freundes Hilmar Hoffmann, dem ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt am Main.
Ferry Ahrlé lebte und arbeitete in Frankfurt am Main und Berlin. http://www.ferry-ahrle.de